Warum ist ein Welpe so teuer
Wissenswertes
Warum ist ein Welpe so teuer?
Die wenigsten Menschen wenden sich beim Hundekauf an einen Zuchtverband des VDH -FCI. Es werden Kleinanzeigen gewälzt und im Internet gesurft. Ein Rassehund soll es sein und am besten sollte er nicht viel kosten.
Schnell verfliegt die Vorfreude wieder, wenn man den Preis erfährt, den ein Züchter verlangt, der einem Rassezuchtverband angehört.
Man lässt sich die, so scheinbaren Horror-Preisvorstellungen der Züchter durch den Kopf gehen. Dann kommen Argumente wie "ich brauche keine Ahnentafel" .
Viele Menschen weichen dann aus und kaufen bei den zahlreichen Dumping-Züchtern, die ihre Welpen zu Schleuderpreisen unter die Leute bringen. Diese Jungtiere kosten häufig viel weniger als die Hälfte von dem was ein seriöser Züchter verlangt. Was steckt hinter solchen eklatanten Preisunterschieden?
Man lässt sich die, so scheinbaren Horror-Preisvorstellungen der Züchter durch den Kopf gehen. Dann kommen Argumente wie "ich brauche keine Ahnentafel" .
Viele Menschen weichen dann aus und kaufen bei den zahlreichen Dumping-Züchtern, die ihre Welpen zu Schleuderpreisen unter die Leute bringen. Diese Jungtiere kosten häufig viel weniger als die Hälfte von dem was ein seriöser Züchter verlangt. Was steckt hinter solchen eklatanten Preisunterschieden?
Zuerst einmal möchte ich festhalten, dass der Käufer ein Lebewesen erweben möchte, das in etwa 10 – 12 Jahre die Familie bereichert. Alles hat seinen Preis, auch die artgerechte Haltung, medizinische Versorgung, sowie gutes Futter. Aber das ist noch lange nicht alles.
Es handelt sich hier um eine kontrollierte Rassezucht, die versucht Krankheiten auszumerzen und die Qualität der Rasse in hohem Maße zu verbessern und auch aufrecht zu erhalten. Die Zuchtstätte wird von speziell ausgebildeten Zuchtwarten kontrolliert.
Dafür muss der Züchter selbst schon einige Anforderungen erfüllen, die schon im Voraus oftmals eine Menge Geld kosten.
Der Käufer sieht nicht, wie es hinter den Kulissen aussieht.
Welpen aufzuziehen, heißt nicht nur, einen Stall mit etwas Stroh für die Hündin und Welpen bereit zu stellen und täglich einen Napf mit Futter bringen, um dann für ein paar Welpen und ohne großen Aufwand einen guten Preis zu kassieren.
Bei einem VDH- Rassezüchter sieht es so aus:
Zunächst einmal hat das Muttertier ja schon etliches Geld gekostet. Die Anschaffung, die ärztliche Versorgung, hochwertiges Futter für Zuchthunde, Gesundheitsuntersuchungen, wie z.B. Patella,- Herz, Augenuntersuchungen, Zwingernamen, Ausstellungsgebühren, Ankörung, Clubgebühren, Deckgebühren, und evtl. Ultraschall-Untersuchung der trächtigen Hündin. Wenn man Pech hat, muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, um einen oder mehrere Welpen auf die Welt zu holen. Dazu kommen noch die Besuche beim Tierarzt zum Entwurmen, Impfen und Mikrochip setzen bei den Welpen. Gebühren für die Ahnentafeln pro Welpe, Gebühren für die Wurf- und Chipkontrollen. Wenn man noch weiter rechnen will, so fallen auch noch Benzin- und Amortisationskosten für das Auto an, meistens fährt man sehr weit zum Deckrüden oder zu Zuchtschauen. Übernachtungskosten fallen nicht selten an. Die Züchterseminare und die verschiedenen Weiterbildungskurse sind auch nicht kostenlos. Einen Wurf groß zu ziehen ist ähnlich einem 24-Stunden-7-Tage-die-Woche- Job. Einer muss immer für die Welpen da sein. Mindestens 5-6 x pro Tag sauber machen, 4x füttern, mit den Welpen spielen, um sie gut zu sozialisieren. Sie müssen in der Prägephase viele Dinge, Situationen, Menschen und andere Tiere kennen lernen und positive Erfahrungen machen, damit sie für das spätere Leben vorbereitet sind.
So manche Nacht wird durchgemacht, damit eine optimale Betreuung gewährleistet ist.
Sicher hat man als Züchter auch sehr viel Spaß und Freude bei der Aufzucht der Welpen -sonst würde man es gar nicht machen - aber manchmal auch dicke Tränensäcke von zu wenig Schlaf. Die Welpen wachsen im Haus auf, das hat ebenfalls seinen Preis.
Eventuelle Kosten für Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten an Möbeln, zerkratzte Türen, Teppichen und die Optik des Parkettbodens lässt auch schon zu wünschen übrig.
Sind dann die Zuchttiere alt, werden sie bei verantwortungsvollen Züchtern ihren Lebensabend verbringen dürfen.
Dies sind dann etwa 5 bis 6 weitere Jahre, wo sie entsprechende Kosten verursachen.
Mischlingshunde werden weder geröntgt noch auf Erbkrankheiten untersucht. Diese Untersuchungen sind teuer, Mischlinge dürfen aber keine Unkosten verursachen. Darum werden diese Hunde so billig an den Mann gebracht. Sie sind wie Wundertüten !
Wenn man Glück hat, bekommt man ein gesundes Tier und wenn man noch viel mehr Glück hat, sogar auch ein vom Wesen her gutes Tier.
Wenn nicht, häufen sich die Tierarztkosten, sie können den Preis für einen Rassehund weit übersteigen. Oder das Zusammenleben mit dem Hund wird zur Nervenzerreisprobe, da er nicht oder nur ungenügend auf den Menschen geprägt ist. Dazu kommt der Ärger und die Enttäuschung über den Fehlkauf.
An Rassehunde werden hohe Anforderungen gestellt, es dürfen nur gesunde Hunde in der Zucht verwendet werden.
Sind dann die Elterntiere eines Wurfes beide Champions und stammen zu dem aus sehr guten Linien, ist auch ein höherer Welpenpreis gerechtfertigt.
Der Züchter übernimmt eine lebenslange Verantwortung für seine gezüchteten Hunde. Er steht dem Käufer immer beratend zur Seite und bei Problemen ist kann man sich an den Züchter wenden.
Sehen Sie sich die Zuchtstätte bei einem VDH-Züchter an. Wenn er ehrlich auf Ihre Fragen antwortet und Sie die Zuchtstätte so vorfinden, wie oben beschrieben, dann glaube ich, ist der Welpenpreis auch gerechtfertigt, zum Wohle der so aufgezogenen Welpen und der Verantwortung gegenüber dem Muttertier.
mit freundlicher Genehmigung von Doris Steger (www.sweigas.de)